Trennungsstress bei Hunden

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Mit der Anschaffung eines Hundes erfüllen sich viele Menschen einen Traum, aber für viele Hundebesitzer kann es anstrengend werden – etwa dann – wenn der eigene Hund nicht alleine bleiben kann. Das Resultat können genervte Nachbarn durch Gebell und Gejaule sein oder zerstörtes Mobiliar sobald das Frauchen/Herrchen das Haus verlässt.

Leidet auch dein Hund unter Trennungsstress?

Warum ist ein Hund nicht gerne allein?
Hunde sind soziale Lebewesen, sie sind es gewohnt in einer sozialen Gemeinschaft zu leben. Gemeinsam macht alles nicht nur mehr Spass, sondern bringt auch Sicherheit ins Hundeleben. Der Welpe wächst mit der Mutter und Geschwistern auf und hat immer Gesellschaft. Nach 8–10 Wochen wird der Welpe in der Regel umplatziert. Die Mama und Geschwister sind plötzlich weg und werden durch ein liebevolles Frauchen/Herrchen ersetzt. Der Mensch nimmt von nun an den Platz als Sozialpartner des Hundes ein. Dem Hund ist es natürlich klar, dass wir keine Artgenossen sind, aber er integriert uns stark in sein Leben. Ab dem Moment wenn wir das Haus ohne unseren 4-Beiner verlassen, ist er auf sich alleine gestellt, er ist verantwortlich für die Sicherheit seines/unseres Territoriums. Dem Hund fehlt das Verständnis warum wir ohne ihn hinaus gehen und ihn mit dieser existenziellen Aufgabe alleine lassen.

Was ist Trennungsstress?

Aus biologischer Sicht ist der Trennungsstress eine emotionale Erregung, der dafür sorgt das sich Bindungspartner wieder vereinen. Jeder Mensch der sich einmal von einem geliebten Menschen trennen musste, weiss wie schmerzhaft dies ist. So fühlt sich auch der Hund, das ist auch das problematische am Trennungsstress, denn auch der Hund leidet körperlich.

Wie erkenne ich Trennungsstress?

• Heulen, Wimmern, Bellen
• Starkes Hecheln während der Trennung
• Urinieren, Koten
• Beknabbern/Zerbeissen von Gegenständen
• Durchfall, Ruhelosigkeit, übermässiges Trinken

Was gibt es für Trainingsmethoden? (variiert natürlich von Hund zu Hund)

1. Konditionierte Entspannung
Viele Probleme führen auf ein zu hohes Erregungsniveau zurück, da der Hund vom denkenden in den reflexiven Zustand fällt (d.h automatische Reaktionen, die nur schwer beeinflusst werden können). Um das Erregungsniveau zu senken, arbeite ich mit der konditionierten Entspannung. Die konditionierte Entspannung wird mit einem Wort belegt und mit sanften Berührungen. Durch die Berührungen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Oxytocin ist ein Hormon und Neurotransmitter und hat eine Vielzahl an Wirkungen. Es reguliert den Blutdruck und Cortisolspiegel, diese beide Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Stress und wirkt entspannend.

2. Entspannungsoase
Eine Entspannungsoase dient dem Hund als Rückzugsort welcher Sicherheit übermittelt. Dies kann zum Beispiel eine Hundebox sein, die der Hund POSITIV verknüpft. Dazu wird dem Hund die Box langsam und Schritt für Schritt näher gebracht. Später wird die konditionierte Entspannung in der Box trainiert.

3. Management
Das Management spielt bei Trennungsstress eine grosse Rolle, eine gute Planung ist das A und O! Zum Beispiel die Fütterung, Auslastung des Hundes, Beschäftigung während der Abwesenheit der Besitzer, Leckerli-Kong, Absperrungen damit der Hund gewisse Räume nicht betreten kann, Hundesitter und vieles mehr.

4. Hilfsmittel
Es gibt viele Produkte die das Tier unterstützen können wie zum Beispiel eine Bachblüten-Therapie speziell gegen Trennungsstress oder ein Thundershirt welches dem Hund angezogen werden kann und ihm Sicherheit vermittelt. Ebenfalls sind viele Produkte erhältlich die dem Tier mittels Pheromonen helfen sich zu entspannen. Achtung auch bei diesen tollen Hilfsmitteln muss sich der Hund langsam daran gewöhnen können.

Wie stehen die Erfolgschancen?

Es gibt viele Trainingsmethoden bei Trennungsstress, vom Einsperren des Hundes bis hin zur Bestrafung. Diese Methoden entsprechen Nicht meinem Trainingsplan, ich arbeite ausschliesslich mit positiven Verstärker. Das Wohle des Hundes steht bei mir an oberster Stelle.
Die Erfolgschancen stehen gut, es braucht jedoch Geduld und ein gutes Management, denn Trennungsstress vergeht nicht von Heute auf Morgen.

Für den Erfolg ist es wichtig, dass die Massnahmen richtig eingesetzt und gelernt werden. Damit man Fehlerquellen möglichst gering halten kann, empfehle ich eine/einen qualifizierte/r Verhaltensberater/in dazu zu holen.